Heute möchte ich auf ein aktuell wieder sehr umstrittenes Thema eingehen: Die elektrische Zigarette. Es gibt natürlich bereits haufenweise Informationen dazu im Internet – Aber einerseits sind diese aufgrund der Lobbyarbeit diverser Tabak-Konzerne teils widersprüchlich und andererseits zum Teil mühsam zusammen zu suchen da – wie so oft bei einem Streitthema – die Informationsquellen in zwei Lager gespalten sind.
Da ich seit kurzem nun auch zu den überzeugten Dampfern gehöre, sind natürlich auch Fragen dazu aus meinem direkten Umfeld aufgetaucht und hier möchte ich einmal alles zusammenfassen.
Doch eines vorab: Nichtraucher sollten in jedem Fall genau das auch bleiben. Rauchern jedoch kann ich den Umstieg auf elektrische Zigaretten nur wärmstens empfehlen.
Der Vorgang
In elektrischen Zigaretten – ich möchte sie hier weiter gerne als „Dampfe“ bezeichnen – werden im Gegensatz zur herkömmlichen Zigarette (auch Pyro genannt) keine Inhaltsstoffe verbrannt. Hier werden Flüssigkeiten, sogenannte Liquids verdampft. Dazu gibt es in der Regel einen Tank, in welchen das Liquid eingefüllt wird und einen Verdampfer, welcher von einem Akku angetrieben wird. Der Verdampfer besteht im wesentlichen aus Spulen die elektrisch erhitzt werden. Die Flüssigkeit aus dem Tank wird durch Zuflussröhrchen zu den Spulen (auch Coils) geleitet und dort verdampft. Der Dampf kann dann über ein angeschlossenes Mundstück inhaliert werden.
Durch das Verdampfen entstehen keine Nebenprodukte wie man sie vom Verbrennen in einer regulären Zigarette kennt – Tabakrauchenthält über 4.800 (viertausendachthundert) chemische Substanzen von denen rund 250 giftig sind und mindestens 90 erwiesenermaßen Krebs erzeugen können. Doch das ist ja eine bereits allgemein bekannte Tatsache auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen muss und möchte.
Die Inhaltsstoffe
Die Liquids aus elektrischen Zigaretten bestehen im Grunde genommen nur aus vier Grundstoffen – zumindest wenn man sich an Qualitäts-Liquids hält.
Propylenglykol, Glycerin, Lebensmittelaroma sowie wahlweise (nicht zwingend) Nikotin.
Propylenglykol und Glycerin sind als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen und findet beispielsweise auch in vielen Kosmetika und Zahnpasta Anwendung. Aber auch in vielen Disko-Neblern kann man diese Stoffe finden. In elektrischen Zigaretten werden diese beiden Stoffe als Trägermittel für den Verdampfungsprozess genutzt. Aktuellen Studien zufolge kann ein durchschnittlicher Mensch am Tag bis zu 250ml Propylenglykol aufnehmen ohne Schaden zu nehmen.
Propylenglykol findet man übrigens auch in medizinischen Inhalatoren wie Asthma Sprays sowie in Infusionen.
Das Glycerin dient in der Hauptsache dem Erhalt der Feuchtigkeit. Das findet ihr auch in nahezu jeder Sorte Kaugummi.
Auswirkungen
Da es noch keine ausgewiesenen Langzeitstudien (10 Jahre und mehr) zur Inhalation der in E-Zigaretten verwendeten Liquids gibt, wird dieses Thema immer wieder kontrovers diskutiert. Doch es gibt sehr wohl Studien zur Inhalation der Bestandteile einzeln. Wie zum Beispiel bei Propylenglykol welches – wie bereits oben beschrieben – selbst in medizinischen Inhalatoren enthalten ist und in dem Bereich als unbedenklich eingestuft wird.
Auch für die restlichen Inhaltsstoffe – welche übrigens alle frei verkäuflich sind – gibt es zahlreiche Studien die belegen, dass das E-Dampfen gegenüber dem Rauchen wesentlich weniger schädlich ist.
Die Vorteile gegenüber dem Rauchen herkömmlicher Zigaretten sollten also auf der Hand liegen: Durch das Dampfen führt man sich und seiner Umwelt eben nicht mehr tausende, giftige Substanzen zu.
Nebenwirkungen
Wirkliche Nebenwirkungen durch das Dampfen sind bislang nur in absoluten Ausnahmefällen beobachtet worden. Ein gewisser Prozentsatz der Menschen hat eine Unverträglichkeit gegenüber Propylenglykol. Dies sollte betroffenen Menschen jedoch bereits längst aufgefallen sein, da man im alltäglichen Leben kaum eine Chance hat, diesem aus dem Wege zu gehen und sich – wie bei jeder Allergie – ganz bewusst auf den Einkauf konzentrieren muss.
Eine bestätigte Nebenwirkung jedoch gibt es: Man verspürt gerade zu Anfang nach dem Umstieg auf das Dampfen eine gewisse Trockenheit im Mund. Das ist jedoch ganz normal und kann einfach durch einen Schluck Wasser behoben werden. Wir sollten ja sowieso alle etwas mehr trinken. 🙂
Ansonsten werden aber oftmals Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit und dergleichen gemeldet. Das hat nichts mit dem Dampfen zu tun sondern mit dem Rauchstopp! Es handelt sich um kurzzeitige Symptome des Tabakentzuges bzw. der Umstellung des Körpers auf einen „normalen“ Modus. Diese Umstellung ist etwas sehr Gutes und findet statt, sobald man dem Körper nicht mehr jeden Tag mit Giften vollgepumpt.
Es gibt da ein sehr gutes Video von „Philgood“ welches ich euch an dieser Stelle ans Herz legen möchte:
Positiver Effekt
Wenn man vom Rauchen auf das Dampfen umsteigt, stellen sich bereits nach relativ kurzer Zeit viele positive Effekte ein. Die Kondition kehrt zurück, die Durchblutung im Körper normalisiert sich, Geruchs- und Geschmacksinn kehren zurück und noch einiges mehr. Es lohnt sich für Raucher also wirklich, den Umstieg zu wagen.
Darüber hinaus riecht man besser, hat einen besseren Geschmack im Mund, keine Fäulnis mehr im Körper, keine gelben Zähne oder Finger und man kann auch viel länger leben. Auch ist der Dampf einer herkömmlichen Zigarette weit über 100 mal schädlicher für die Menschen im Umfeld als der Dampf elektrischer Zigaretten.
Außerdem spart man – wenn die ersten Anschaffungen erst einmal getan sind – einen ganzen Haufen Geld.
Die Angst vor der Überdosis
Nun drängt sich vielen Umsteigern eine Frage auf: Da die Dampfe wesentlich besser schmeckt: Kann es durch das „Mehrdampfen“ zu einer Überdosis an Nikotin kommen?
Grundsätzlich natürlich schon auch wenn dies sehr unwahrscheinlich ist.
Grundsätzlich gibt es jedes Liquid in unterschiedlichen Nikotin-Stärken. Für Umsteiger ist ein Liquid mit 18mg Nikotin gebräuchlich. Ein komplett gefüllter, durchschnittlicher Liquid-Tank (ca. 2ml) enthält somit ungefähr 36mg Nikotin. Eine einzelne Zigarette hingegen enthält ungefähr 14mg Nikotin pro Gramm Tabak. Eine Schachtel mit 20 Zigaretten kommt also auf geschlagene 280mg Nikotin.
In meinem Fall dampfe ich durchaus an geselligen Abenden einen ganzen Tank leer, vielleicht auch etwas mehr. Sagen wir mal um es gut zu meinen, dass ich mit der Dampfe dann 50mg Nikotin aufnehmen würde.Das ist immer noch nur ein Fünftel einer herkömmlichen Schachtel Zigaretten – Und diese wäre am selben Abend sicherlich fällig.
Wem auch das noch zu viel ist empfehle ich während der Umstellungsphase noch ein oder andere Fläschen mit 12mg Liquid da zu haben. Ihr werdet euren Nikotinkonsum früher oder später so oder so reduzieren.
Eine Nikotin-Überdosierung erkennt man übrigens an folgenden Symptomen1:
- Allgemeine Verwirrung
- Herzklopfen & Herzrasen
- Vermehrter Speichelfluss
- Innere Unruhe
- Erschöpfung, Schwäche
- Muskelzucken
- Erbrechen
- Hör- oder Sehprobleme
Sicherheit im Umgang mit Nikotin
Das Nikotin ist ja bekanntermaßen ein Nervengift. Jedoch entfaltet dies, wenn es nicht verbrannt sondern verdampft wird eine ganz andere Wirkung. Es verhält sich dann ähnlich wie Koffein. Allerdings muss man stets darauf achten, dass die Liquids nicht in die Hände von Kindern oder in die Pfoten von Haustieren gelangen.
Liquid ist an sich ungenießbar und das Nikotin kann, wenn es in Kontakt mit der Haut kommen sollte oder gar getrunken wird zu Problemen führen. Ein Spritzer Liquid im Mund bringt euch nicht um – Ein ausgenuckeltes Fläschen Liquid hingegen ist eine ganz andere Liga. Ähnlich wie bei einer Zigarette wenn man sie isst, kann auch das Nikotin im Liquid zu schweren Schäden im Körper führen, wenn es oral eingenommen wird.
Also wichtig: Liquid immer gut gesichert lagern. Sollte man eine größere Menge auf die Haut bekommen bitte umgehend abwaschen. Bei Verschlucken einer größeren Menge Liquids bitte unbedingt den Arzt anrufen oder auch die deutsche Gifthotline kontaktieren: 04821 / 9565156. Das gilt natürlich auch dann, wenn man eine herkömmliche Zigarette verschluckt hat.
Im Normalfall sollte dies zum Glück relativ selten vorkommen 😉
Mein Fazit
Als Raucher sollte man definitiv den Umstieg auf das Dampfen erwägen. Es lohnt sich einfach in jeder Hinsicht. Natürlich haben auch die Stoffe, welche man in der Dampfe findet nichts in der Lunge zu suchen. Doch es ist tausendmal besser als das, was man sich und seinem Umfeld durch das Rauchen antut.
Als Nichtraucher sollte man jedoch genau das auch bleiben. 🙂
Quelle zu 1
http://www.dampfzeichen.de/wp/2010_03_03/symptome_deuten/
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