Vom Urknall bis zum heutigen Universum

Expansion des Universums | Image: Wikimedia. Lizenz; Public Domain

Von unserem etwa 13 Milliarden Jahre alten Universum ist jetzt ein erstaunlich detailliertes Video entstanden.

Es handelt sich dabei um eine Computersimulation, welche von einem Team des MIT unter Leitung von Mark Vogelsberger entwickelt wurde.

Für diese gewaltige Aufgabe waren 8000 Prozessoren notwendig, die über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinweg einen Datensatz erzeugt haben, der letztlich auf eine Größe von unglaublichen 200 Terabyte gekommen ist.

Zum Vergleich: Die größen Computerfestplatten die es im Handel für normale Endverbraucher gibt, haben derzeit eine Größe von 4 Terabyte (4.000 Gigabyte/GB) und kosten zwischen 130,00€ und 250,00€. Man könnte mit dieser Simulation also 50 solcher Festplatten füllen. Würde man alles auf DVD’s brennen wollen, so müsste man sich rund 42.000 DVD’s besorgen – und eine Menge Zeit mitbringen.

Die neue Simulation ist die detaillierteste, bisher entstandene, virtuelle Abbildung unseres Universums und zeigt einen Ausschnitt von rund 350 Millionen Lichtjahren. Das Licht bewegt sich mit etwa 300.000 Kilometern pro Sekunde. Rechnet man die Entfernung, welche das Licht innerhalb eines Jahres zurücklegt zusammen, so redet man von einem Lichtjahr.

Umgerechnet sind das etwa 10 Billionen Kilometer. Eine Billion – Das sind 1.000 Milliarden – Also eine 1 mit 12 Nullen.

In dem Fall also 10.000.000.000.000 Kilometer. (Plus-Minus ein paar Zerquetschte)

Das Video wurde in der britischen Fachzeitschrift „Nature“ erstmals vorgestellt, hat aber inzwischen auch seinen Weg nach Youtube gefunden, so dass ich es euch hier heute ebenfalls zeigen kann.

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NASA entdeckt versteckte Portale zwischen Erde und Sonne

Space | Quelle: Pixabay.com | Lizenz: CC0 / Gemeinfrei

Die NASA hat durch Bekanntgabe der Entdeckung von verborgenen „Portalen“ im Magnetfeld der Erde Science-Fiction zu Wissenschaft verwandelt.

Gefunden wurden Elektronendiffusionsgebiete, genannt „X-Points“ – Eine Art „Falten“ im Raum, welche mitwirkend sind beim Transfer von Magnetemissionen von der Sonne zur Erde. Theoretisch können diese auch zu verschiedenen Galaxien oder Planeten führen. Im Wesentlichen unterstützen diese Portale den Transfer von Tonnenweise magnetisch geladenen Teilchen, die von der Sonne abgestrahlt wurden und bei uns auf der Erde dann für Nord- und Südlichter sowie geomagnetische Stürme verantwortlich sind.

Der Plasmaphysiker Jack Scudder von der Universität Iowa untersucht das Phänomen:

Wir nennen sie „X-Points“ oder Elektronendiffusions-Gebiete. Es sind Orte, an denen sich das Magnetfeld der Erde mit dem der Sonne verbindet. Hier wird ein ununterbrochener Weg von unserem Planeten bis hin zur knapp 150 Millionen Kilometer entfernten Atmosphäre der Sonne geschaffen.

Die NASA Sonde THEMIS sowie Europa’s Cluster-Sonden haben diese Portale rund um die Erde in Entfernungen von 15.000 – 50.000 Kilometern beobachtet.

Daher plant die NASA im Jahr 2014 eine neue Mission namens „Magnetospheric Multiscale Mission“ – kurz MMS. Hier sollen vier Satelliten gestartet werden, welche die Erde umkreisen und die X-Points untersuchen werden – Insbesonders an den Stellen an denen die Magnetfelder von Erde und Sonne sich verbinden und solche unerklärlichen Portale gebildet werden.

particleflow-300x256 NASA entdeckt versteckte Portale zwischen Erde und SonneWährend Scudder und seinem Team an der Universität Iowa noch unklar ist, was die Portale genau sind, so haben Sie dennoch zweifelsfrei feststellen können, dass geladene Teilchen durch diese fließen und elektromagnetische Phänomen in der Erdatmosphäre verursachen.

„Magnetische Portale sind unsichtbar, instabil und schwer zu finden. Sie öffnen und schließen sich ohne Vorwarnung und es gibt noch keine Anhaltspunkte, die uns helfen könnten“, so Scudder in einem Interview. Einige Portale sind winzig und verschwinden fast sofort nach ihrem Auftauchen wieder, während einige relativ groß und stabil sind.

Vorbereitend auf den Start der Mission im Jahr 2014 haben Scudder und sein Team bereits ausreichende Kalibrierungen an der neuen Technik durchgeführt um die Portale zu lokalisieren.

Es gibt fünf einfache Kombinationen aus Magnetfeldern und energetischen Teilchen, die dem Team sagen, wenn sie einen X-Point gefunden haben. Eine einzige Sonde – ausreichend instrumentiert – reicht bereits, um diese Messungen vornehmen zu können.

Die NASA hat dazu auch ein Youtube Video herausgebracht:

Quelle:
Official NASA Website

 

Interaktiver Sternenhimmel

Sterne | Quelle: Pixabay.com | Lizenz: CC0 / Gemeinfrei

Ab sofort kann man sich innerhalb der Google Dienste eine Art Streetview für den Weltraum ansehen! Kein Witz – Ein ambitioniertes Team bei Google hat eine interaktive, frei dreh-, scroll- und zoombare Sternenkarte entwickelt, welche es ermöglicht sich innerhalb unserer kosmischen Nachbarschaft zu bewegen – Das Ganze mit 100.000 Nachbarn!

Das Ganze funktioniert im Browser ohne Installation oder Anmeldung – Benötigt aber eine WebGL Schnittstelle zur Grafikbeschleunigung.

Mit dem aktuellen Firefox hatte ich da keine Chance, der Google Chrome Browser macht das aber problemlos.

Und hier müsst ihr für dieses fantastische Erlebnis hin:

http://workshop.chromeexperiments.com/stars/

Scrollen könnt ihr mit dem Mouse Rad, mit gedrückter Maustaste könnt ihr euch bewegen und das Bild drehen.

Viel Spaß bei Eurer interaktiven Reise durch das Universum:) (Zumindest durch unsere Nachbarschaft)

 

Stärkster Sonnensturm seit 2003

Sonne | Quelle: Pixabay.de | Lizenz: CC0/Gemeinfrei

Im Jahr 2003 sind in den USA große Teile des Stromnetzes ausgefallen, ein mehrere Millionen Dollar teurer US-Satellit ist zerstört worden und zeitweise lagen Handynetze und GPS-Navigation lahm.

So etwas könnte uns an diesem Wochenende auch treffen, denn auf der Sonne hat sich ein Ausbruch der Stufe G3 ereignet. (G5 ist das höchste auf der bisherigen Skala).
Bereits seit Beginn der Woche gibt es wieder hohe Aktivitäten auf unserem Stern (auch zu sehen auf dem Statusmonitor für Weltraumwetter) und es wurde auch schon vor kurzem ein geomagnetischer Sturm im Erdmagnetfeld angemeldet. Das ging auch mal wieder durch alle Medien. Doch wir hatten Glück: Die gigantische Gasfackel von der Sonne schrammte die Erde nur. Trotzdem konnte man in Nordeuropa spektakuläre Polarlichter sehen.

Doch noch an diesem Wochenende könnte es erneut starke Stürme in unserem Magnetfeld geben, der nächste Massenauswurf aus der Sonne ist bereits auf dem Weg. Es bleibt allerdings wie immer abzuwarten, ob wir in Deutschland auch Zeuge dieser Aktivitäten werden.

Der stärkste, bisher bekannte Sonnensturm ereignete sich übrigens im Jahr 1859: In der Nacht zum 29. August 1859 machen riesige Leuchtschwaden am Himmel in Europa und Nordamerika die Nacht zum Tag. Kompassnadeln schlagen wie von Geisterhand aus, in den Städten fürchten die Menschen eine nahende Feuersbrunst. Und Seefahrer berichten von einem brennenden Himmel, der auf sie herabstürzt – viele sehen ihr Ende nahen. Zur gleichen Zeit bricht das noch junge Telegrafennetz in Nordamerika und Europa wie aus dem Nichts zusammen. Leitungen schmoren durch oder sprühen Funken, Telegrafenpapier fängt Feuer. Jetzt steht die Presse endgültig Kopf. Wilde Gerüchte über die Ursachen kursieren: Von mächtigen Blitzen in großen Höhen ist die Rede und von meteoritischer Materie aus dem All, welche die Erde trifft.

Schon bald haben Forscher die Sonne im Verdacht. Doch die wahren Zusammenhänge erkennen sie erst mehr als 100 Jahre später. Immer wieder schleudert die Sonne mächtige Wolken geladener Teilchen mit bis zu 3000 Kilometern pro Sekunde in den interplanetaren Raum.

Trifft eine solche hochenergetische Wolke auf das Magnetfeld der Erde, kann es zu einem Kurzschluss kommen. Dann dringen elektrisch geladene Teilchen tief in die Erdatmosphäre ein. Sie erzeugen bezaubernd schöne Polarlichter am Himmel – und können zerstörerische Ströme in Oberlandleitungen von bis zu 1000 Ampere hervorrufen. Der Sonnensturm von 1859 war der stärkste gemessene Sonnensturm aller Zeiten.

In einem Zyklus von etwa 11 Jahren schwankt die Aktivität der Sonne; seit 2010 nimmt diese wieder zu und wird ihren Höhepunkt voraussichtlich im Jahr 2013 haben. Danach folgt wieder eine Zeit der Ruhe. Es gilt inzwischen auch als sehr wahrscheinlich, dass einige der extremen Wettersituationen, wie wir sie derzeit auf der Erde erleben direkt mit der Aktivität der Sonne und den daraus resultierenden Magnetstürmen zusammenhängen.

Plasma Tornados auf der Sonne – Videoaufnahmen

Nordlicht | Quelle: Pixabay.com | Lizenz: CC0 / Gemeinfrei

Ein gigantischer Wirbelsturm hat auf der Sonnenoberfläche gewütet. Dabei gab es „Windgeschwindigkeiten“ von 300.000 km/h und Ausbrüche, die größer wie die Erde waren.

Doch obwohl die Videos erst kürzlich veröffentlicht wurden, war dieser Ausbruch bereits am 25. September 2011.
Erstmals wird übrigens auch in Fachkreisen darüber diskutiert, dass solche Sonnenstürme auch auf der Erde Auslöser für globale Unwetter sein können – Das liegt eigentlich auf der Hand und hier auf Nilenia gab es auch bereits die ein oder anderen Beiträge dazu, bislang wurde das Phänomen in der Öffentlichkeit aber allenfalls am Rand diskutiert.

Man darf gespannt sein, was es künftig noch an neuen Erkenntnissen geben wird. Im Moment überschlagen sich die Daten ja förmlich, da wir bis 2013 noch eine Hochzeit in der Solaraktivität erwarten.

 

Heute am Nachthimmel: Mond, Jupiter und Venus

Heute Abend (Sonntag, 25.03.2012) hab ich mal wieder vom Küchenfenster aus den Nachthimmel beobachtet. Und wie vor kurzem berichtet, nähern sich aus unserer Sicht die Planeten Venus und Jupiter einander an. Sie erscheinen derzeit auf gespenstische Weise am Nachthimmel – Dort wo früher eigentlich nichts war. XD

Ich hab mich also mal mit meiner bescheidenen Ausrüstung hingestellt und ein paar Bilder gemacht. Also, wenn ihr das nächste mal in den Sternenhimmel schaut – Nun wisst ihr, was sich da oben so tut und wo auf einmal die beiden neuen Objekte am Himmel herkommen, die seit Februar und März 2012 erscheinen. Dass der Mond am Nachthimmel ist, habe ich natürlich nur dazu geschrieben um Euch einen Orientierungspunkt zu geben. ^_^

Bestimmt gibt’s im Internet schon die ersten Gerüchte und Theorien dass nun auf einmal neue Raumschiffe oder Satelliten im Orbit sind – Tja es sind „leider“ nur Venus und Jupiter, die am westliche Nachthimmel nun ihre Bahnen ziehen.

Gruß!

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Rendezvous am Himmel – Venus & Jupiter

Jupiter | Quelle: Pixabay.com | Lizenz: CC0 / Gemeinfrei

Das Jahr 2012 bietet wirklich Einiges für Fans der Astronomie.

Heute Abend bietet sich ein ganz besonderes Spektakel:
Die Bahnen von Venus und Jupiter kommen sich aus unserer Sicht heute Nacht sehr nah. Dabei wird Ihre Entfernung nur noch ca. 3 Grad betragen.

Keine Angst – Eine kosmische Kollision steht uns nicht bevor – Es sieht nur von unserem Standort her so aus. In Wirklichkeit sind die Planetenbahnen sehr weit voneinander entfernt.
Mit etwas Wetterglück kann man das Spektakel heute Abend kurz nach Sonnenuntergang am westlichen Himmel beobachten. (Etwa 30° über dem Horizont, Venus ist der hellere Planet.)

Während die Venus etwa die Größe der Erde hat und hauptsächlich aus Felsen besteht ist der Jupiter ein gigantischer Gasriese, der unter anderem für den Schutz unseres Sonnensystems vor Asteroiden und anderem Zeugs aus dem All sorgt. Seine riesige Anziehungskraft zieht die meisten Objekte in seine Bahn.

Übrigens: Am 6. Juni findet der sogenannte Venus-Transit statt – Dabei wird der Planet (auch wieder aus unserer Sicht) direkt an der Sonne vorbeifliegen und wird somit als dunkler Punkt auf unserem Stern zu sehen sein!