Von dreckigen Städten und gesellschaftlichem Verfall

Heute möchte ich mir einfach mal ein paar Gedanken von der Seele schreiben, die schon seit Längerem in meinem Kopf herum spuken.
Jeden Tag begegnet mir auf den Straßen der Stadt Essen der gleiche Anblick: Leere Glasflaschen, Dosen, Plastiktüten, Glasscherben… Aber auch Grüppchen von herumlungernden Jugendlichen und Leute mittleren alters mit alkoholischen Getränken in der Hand. Dabei scheint es gar keine Rolle zu spielen, in welchem Stadtteil man sich aufhält – Sehen wir einmal von den Refugien des Geldadels ab.
Dazu kommt ein Bericht, der neulich in den Nachrichten war demzufolge die Polizei zugibt, das Gewaltmonopol auf deutschen Straßen nicht mehr aufrecht erhalten zu können und sich Bürger zurecht in manchen Stadtteilen nicht mehr sicher fühlen können. Sogar die Einrichtung von sogenannten „Sicherheitszonen“ war im Gespräch.
Doch woher kommt das alles? Und warum beschleunigt sich der Verfall immer weiter? Sind wir nicht das reichste Land in der EU?
Sicher – uns geht es verhältnismäßig gut wenn man den starken Zahlen aus Wirtschaft und Börse sowie die geringe Arbeitslosenquote anschaut. Aber das sind eben nur Zahlen – Das allgemeine Wohlbefinden der Bürger läuft offenbar nicht synchron zu diesen Werten.
Schnell scheint ein Übeltäter gefunden zu sein: „Faule Arbeitslose“ und „gelangweilte Jugendliche“ immer wieder als Ursache sämtlicher Probleme herangezogen. Klar – Es ist ja auch schön einfach, alles auf einen Sündenbock abzuwälzen. Dazu kommen pünktlich zu jedem bundesdeutschen Armutsbericht neue Serien auf RTL welche völlig überzogen über HartzIV Familien herziehen – Damit es den Betroffenen vermittelt dass andere es noch schlechter haben und dem Rest der Bevölkerung Angst macht um diesen somit immer noch ein Stückchen weiter davon zu entfernen, kritische Fragen zu stellen.
Doch wie kommt das alles? Warum lassen wir so mit uns umgehen? Und wie kann man das ändern?